Ganzkörperhyperthermie: Hinweise auf positive Effekte bei Post-Covid-Syndrom
Die künstlich erzeugte Überwärmung der Körpertemperatur ist ein therapeutischer Ansatz, um das menschliche Immunsystem zu stimulieren und die Selbstheilungskräfte des Erkrankten zu aktivieren. Eine aktuell publizierte retrospektive Analyse untersuchte den Krankheitsverlauf von stationär behandelten Patientinnen und Patienten mit Post-Covid-Syndrom. Sie erhielten die Ganzkörperhyperthermie im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes. Die bei Post-Covid-Syndrom häufig anhaltende Dysregulation des Immunsystems und Symptome wie beispielsweise fibromyalgie-ähnliche Schmerzen, Erschöpfung und Depression leiteten die therapeutische Ratio für ihre Anwendung. Hierzu liegen bisher kaum wissenschaftliche Daten vor. Die Behandlungen der Studienpatientinnen und -patienten mit Hyperthermie fanden im anthroposophischen Paracelsus-Krankenhaus in Unterlengenhardt (DE) statt und wurden durch Elemente aus der konventionellen und Anthroposophischen Medizin ergänzt. Mittels spezifischer Patientenfragebögen und der Erhebung klinischer Daten sowohl zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme als auch vier Wochen nach der Entlassung wurde der Wirkeffekt der Ganzkörperhyperthermie gemessen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Fallserie einen verbesserten Gesundheitszustand, zum Teil signifikant. 63 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten identifizierten die Ganzkörperhyperthermie als wirksame Behandlung. Die Studie liefert somit erste Hinweise auf potenziell positive Effekte von Ganzkörperhyperthermie bei Post-Covid-Syndrom innerhalb eines multimodalen Therapieansatzes. Sie ist online frei verfügbar publiziert.